Vom Therapeutentsein

Was macht einen Gestalttherapeuten zu einem Gestalttherapeuten?

Fritz Perls hat die folgende „Definition“ formuliert:

„Ich akzeptiere niemand als kompetenten Gestalttherapeuten, solange er noch ‚Techniken‘ benützt. Wenn er seinen eigenen Stil gefunden hat, wenn er sich selbst ins Spiel bringen kann und den Modus (oder die Technik), die die Situation verlangt, nicht der Eingebung des Augenblick folgend erfindet, ist er kein Gestalttherapeut.“

Eine für mich sehr stimmige Definition ist die folgende:

„Er (der Therapeut) betrachtet sich auch nicht als zuständig für die Befriedigung der Bedürfnisse seiner Klientin oder seines Klienten. Er kommt daher nicht in die Gefahr, Helfer, Antreiber, Bremser, Prediger, Bewerter, Besserwisser oder trickreicher Psychotechniker zu werden. Er interessiert sich vielmehr dafür, wie sein Klient es schafft, seine Bedürfnisse nicht zu befriedigen, und unterstützt ihn mit seiner ganzen Kompetenz dabei, im Verlaufe seiner Prozesse seine eigenen Wege und seine eigenen Lösungen zu entdecken.“

Und weiter:

„Ein Therapeut, der so arbeitet, braucht keine Regeln, Techniken oder gar Tricks. Es ist, der er ist, und folgt dem, was von Moment zu Moment geschieht, ohne sich zu verzetteln. Er hilft, ohne Helfer zu sein; er sich sich seiner selbsr sicher ohne Arroganz; er konfrontiert, ohne hart zu werden; er ist fürsorglich, ohne Sorgen seines Klienten zu übernehmen; er ist präsent ohne Aufdringlichkeit; er ist ernsthaft, ohne seinen Humor zu verlieren; er ist liebevoll, ohne sich persönlich zu verwickeln; er lacht, ohne seinen Klienten auszulachen; er ist berühtbar, ohne seine Grenzen aufzugeben“ – Frank-M.  Stämmler & Werner Bock

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