Von Helden, die nicht gegen Drachen kämpfen.

Ganz klar, in diesem Tagen sind vor allem die (Fussball-) Helden in aller Munde, die sich im fernen Brasilien zwar ohne Superkräfte aber dafür mit umso mehr Ballgefühl, Laufleistung  taktischer Ausrichtung und hoffentlich auch mit „höchschter Konzentration“ mit den Fussballhelden andere Nationen meist mehr oder weniger friedlich messen. Möge der bessere gewinnen!

Darüberhinaus finde ich es „höchscht“ spannend, dass ein Thema, das ich aus meiner Gestalt-Ausbildung sehr gut kenne, mittlerweile auch im professionellen Umfeld immer öfters auftaucht und diskutiert wird: Joseph Campell´s Monomythos, der das immer wiederkehrende Abenteuer des „Helden“ beschreibt.

Der einen Ruf erhält, der den Helden veranlasst, sein wohlbekanntes aber oft auch einengendes Dorf zu verlassen: Auf der Suche nach der Prinzessin, dem lang gesuchten heiligen Gral oder um „den einen Ring“ entgültig zu vernichten.

Der bei seinem Heldenabenteuer Untersützung bekommt von einem Mentor (der zumindest in Filmen dann doch des öfteren mit dem grauen Rauschebart in Aktion tritt) und meist auch weiteren Gefährten. Der Schwellenhüter überwinden muss beim Eintritt in die unbekannte Welt. der auf seinem Weg viele Abenteuer und Prüfungen bewältigen muss, dabei Siege feiern darf und Niederlagen verdauen muss, bevor er dann in seiner grösssten Prüfung seinen grössten Ängsten, dem ultimativen Bösen, dem Drachen gegenübersteht und auch diese Prüfung besteht.

Und der dann zu guter Letzt mit seinem neu gewonnenen Wissen, dem Elixier, der geretteten Prinzessin, als „neu-geboreren“ Mensch in seine wohlbekannte Heimat zurückkehrt um dort am Ende als „Meister zweier Welten“ das Neue und das Alte integriert.

Die von Campell untersuchten Legenden, Mythen und Geschichten beinhalten fast unendliches Wissen darüber, wie Menschen in allen Zeiten und Kulturen mit Veränderungsprozessen umgegangen sind. Sowohl im persönlichen aber auch im sozialen oder organisatorischen Umfeld. Warum dieses Wissen dann nicht auch heute nutzen für eben solche Veränderungsprozesse, denen wir alle in einer immer schneller werdenden Welt natürlich tagtäglich ausgesetzt sind?

Sei es in der von Paul Rebelliot entwickelten „Heldenreise“, bei der sich der innere Held auf den Weg macht um persöhnlich zu wachsen. Eine Reise, die ich im Rahmen meiner Gestalt-Ausbildung als sehr sehr kraftvolle und bewegende Selbsterfahrung erleben durfte, und die ich jedem Helden und jeder Heldin nur ans Herz legen kann.

Oder eben im mehr organisatorischen Kontext, für das das u.a. von Nina Trobisch entwickelte „Heldenprinzip“ einen Leitfaden bietet, der Einzelen, Teams oder ganze Firmen durch meist notwenige aber oft auch schmerzvolle Veränderungsprozesse begleiten kann.

Und auch in den Design-Thinking- und Innovations-Workshops, die ich als Coach (und Mentor?) begleiten darf, stellen sich die aus dem Monomythos allzu bekannten Fragen, wie beispielsweise die Folgenden:

  • Was ist denn unser Ruf? Warum sind wir zusammengekommen? Was ist unser Ziel, wenn wir denn ein gemeinsames haben?
  • Welche Hindernisse gilt es zu überwinden bei unserem Heldenabenteuer? Welche Schwellenhüter in Form von „eingefahrenen Prozessen“, Nein-Sagern oder „Haben wir noch nie so gemacht““ gilt es zu überwinden?
  • Und wenn wir am Ende mit einer neuen Idee, einen Prototypen oder einfach mit überraschenden Antworten „zurück“ ins „heimische Dorf“, in den beruflichen Alltag wollen und müssen – wie kann der Weg zurück gelingen, damit wir am Ende „Helden zweier Welten“ sind?

Bekannte Fragen und Herausforderungen, oder nicht? Und zwar ganz unabhängig davon ob „der Held“ dann jeder Einzelne ist, das neu formierte Innovationsteam, die etablierte Entwicklergruppe oder eine ganze Abteilung oder gar Firma.

Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie das Veränderungswissen aus Campell´s Monomythos Schritt für Schritt auch im professiollen Umfeld  mehr und mehr Beachtung finden wird, und freue mich darüber, dass ich dafür auch u.a. mit Nina Trobisch im sehr inspirierenden und lehrreichen Austausch bin.

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Design Thinking für ScrumMaster

Durch den Einsatz von Design Thinking können innovative Lösungen für oft komplexe Probleme gefunden werden. Doch was tun, wenn am Ende eines Design-Thinking-Workshops oder -Projektes validierte und vielversprechende Prototypen entstanden sind, die in einem nächsten Schritt dann in lauffähige und produktiv nutzbare Software umgesetzt werden sollen?

In diesem Fall hat sich die Kombiation von Design Thinking und agilen Softwaremethoden bewährt. Getreu dem Motto „Die richtige Software richtig bauen“ hilft Design Thinking u.a. zu Beginn besser zu verstehen, wo die eigentlichen Kundenbedürfnisse liegen. Wenn es dann in Richtung Implementierung geht wird diese heute oft ebenso Team-orientiert und iterativ angegangen. Scrum hat sich dabei als „umschliessen Klammer“ und Planungsmodel bewährt, das sowohl für Design Thinking als auch für die reine Implementerungsarbeit einen effektiven Rahmen liefert. Der ScrumMaster muss dabei beide Welten zusammenhalten und eine reibungslosen Übergang zwischen den zwei Phasen gewährleisten.

scrummaster-ausbildung.deDaher freue ich mich sehr die ScrumMaster-Ausbildung der emendare GmbH zu untersützen, die im Herbst mit einem neuen Zyklus starten wird.

Zusammen mit den sehr erfahrenene Scrum-Experten der emendare GmBH werden wir Design Thinking als Methode vorstellen und anhand von vielen Beispielen und Übungen gemeinsam erarbeiten, wie mögliche Kombinationen von Design Thinking und Scrum aussehen können, und wie ein ScrumMaster die dabei auftretenden Aufgaben und Herausforderungen bewältigen kann.

Ich freue mich auf dieses Training, bei dem es noch wenige freie Plätze gibt. Also nicht zögern und sofort anmelden.

Für Rückfragen stehen die Kollegen von emendare und ich selbstverstädnlich jederzeit zur Verfügung.

„Haben Sie mal einen Euro?“

Letzte Woche hatte ich wieder einmal das Vergnügen, im Rahmen des dreitägigen Open Courses der HPI Academy eines der insgesamt 6 Teams zu coachen.“Nr.5 lebt“ war „mein“ Team Nummer 5 und wie immer waren die Teilnehmenden aus unterschiedlichesten Branchen, was dem so oft zitierten „interdisziplinären“ Team natürlich sehr gut getan hat.

Nach einem sehr intensiven und konstruktiven Vorbereitungstag am Dienstag, ging es ab Donnerstag mit über 30 Teilnehmenden an die dieses Mal gewählte Fragestellung: wie können innovative Spendenerlebnisse fernab von Sammelbüchse, Überweisungsformulare und dem Euro für den Bettler um die Ecke aussehen.

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Gewohnt (Ergebnis-) offen und kreativ wurde an drei Tagen das vorgegebene Themenfeld erforscht (u.a. bei vielen Interviews in der wunderschönen Fusfängerzone in Potsdam) und darauf aufbauend erste Lösungsansätze gefunden, prototypisch umgesetzt und dann gleich vor Ort getestet. Spannend auch zu sehen, dass nicht nur die „typischen“ Spendengeber im Fokus standen, sondern dass mehrere Teams auch die eigentlichen Spendenempfänger zum Spendengeber machen wollen. Um diese u.a. wieder mehr in Kontakt mit anderen Menschen zu bringen.

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Alles in allem wieder 3 spannende Tage in Potsdam, die dieses Mal durch sommerliches Arbeiten im wunderschönen Garten vor dem eigentlichen Workshopraum umso angenehmer waren. Sehr gerne wieder!

Erzähl uns doch was über Dich

Gerade zu Beginn eines Workshop, bei dem sich viele Teilnehmenden gerade erst kennenlernen, ist es wichtig, eine entspannte und offene Atmosphäre zu erzeugen. Neben zahlreichen Warmups hilft dabei auch eine inspirierende und „andere“ Vorstellungsrunde.

Ich mache immer sehr gute Erfahrungen mit der Einladung, eine kleine Geschichte zu erzählen, die ein wenig „aus dem Rahmen“ fällt, und die abseits der Klassiker wie Betriebszugehörigkeit oder dem aktuellen Projekt liegt.

Die Verwendung von Bilder als Inspiration erweist sich dabei immer als sehr hilfreich und bei einer grossen Auswahl von Motiven, findet garaniert jeder die „passende“ Karte.

Wenn dann die Vorstellungsrunde viel länger dauert als geplant, weil über die eine oder andere Geschichte gelacht oder diskutiert wird, ist das ein gutes Zeichen, denn dann kommen die Teilnehmenden miteinander ins Gespräch und wachsen als Team zusammen.

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ObjektForum in Stuttgart

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Na das war doch mal so richtig schön – endlich in der schwäbischen Heimat über Design Thinking reden und sich keine Gedanken machen, wenn man(n) zum schwäbeln anfängt. Dank an die Java User Group Stuttgart für die Einladung in die wunderschöne Alte Scheuer in Stuttgart-Degerloch. Das wäre auch ein toller Ort für einen zukünftigen Design Thinking Workshop.