Wie kommt das Neue in die Welt?

Sehr gerne verweise ich an dieser Stelle auf einen Artikel von Heiko Kleinhanns, in dem er u.a. auf unser „Design Thinking in 30 Minuten“ eingeht – und auf die Kombinationen, die ich in meiner Arbeit aus Design Thinking, Heldenreise, Scrum, Reiss-Profilen und all dem anderen entstehen lassen kann.

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Ideen sind – zumindest im beruflichen Umfeld – selten reine Zufallsprodukte, meist entstehen sie aus einer strukturierten Herangehensweise heraus, wenn Probleme mit einer bunten Truppe oder abteilungsübergreifend gelöst werden sollen. Das heißt, überall dort, wo das Neue in die Welt kommen soll braucht es Menschen, die einem Projekt oder Veränderungsprozess tatkräftig zur Seite stehen. Einer dieser Geburtshelfer ist Jochen Gürtler. Ihn beschäftigt dabei die Frage, was Veränderung braucht, damit sie geschehen kann, sowohl im persönlichen als auch im inhaltlichen und organisatorischen Kontext. Derzeit ist Jochen Gürtler neben seiner freiberuflichen Tätigkeit als Coach und Innovationsberater beim größten deutschen Softwareanbieter beschäftigt, und plant, moderiert und begleitet dort Design Thinking Workshop und Co-Innovations-Projekte.

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Wie kommt das Neue in Unternehmen?

Unter dem Titel „Gemeinsam erfolgreich im Innovationsprozess – Industrie trifft Kreativwirtschaft“ trafen sich am 25.September über 100 Teilnehmende im Rahmen des futureSAX Innovationsforum. Neben zahlreichen Vorträgen gab es viel Zeit zum gemeinsamen Plausch sowie zum Erkunden der Wertstätten von Studierenden der Hochschule für Kunst in Dresden.

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Ich hatte das Vergnügen im Oktogon der Hochschule über die Frage zu sprechen, wie das Neue in Unternehmen kommt. Mein Fokus galt dabei den Menschen, die das Neue in ein Unternehmen bringen wollen und was diese brauchen. Design Thinking kann da natürlich eine wichtige Rolle spielen und Katalysator sein.

Die anschliessenden Gespräche mit Künsterln und Unternehmern waren sehr inspirierend für mich und ich würde in naher Zukunft nur allzu gerne einmal ein Projekt-Team bilden und moderieren, in dem Künstler und Verteter aus der Wirtschaft zusammen an innovativen Lösungen für relevante Fragestellungen arbeiten.

Die wunderschöne Architektur der Räumlichkeiten sowie die Impressionen rund um den Zwinger und die Frauenkirche rundeten den gelungen Ausflug nach Dresden ab. Ich komme sehr gerne wieder.

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Eine Postkarte ist eine Postkarte ist eine Postkarte

Postkarten sind ja was wunderbares und gerade in den letzten (Urlaubs-) Wochen wurden sicher wieder unzählige Exemplare rund um den Globus geschickt (bei mir sammeln sich diese dann an dem roten Stahlträger, der Küche mit Esszimmer verbindet). Ich rede dabei natürlich nicht von den „per App“ verschickten Urlaubsgrüssen, sondern von den „echten“aus Papier, die mit Briefmarke versehen im „echten“ Briefkasten“ landen – und eben nicht im digitalen.

Aber Postkarten sind auch ein wunderbares Werkzeug um ganz abseits von Sonne, Meer und Strand für Inspiration zu sorgen. Ich verwende beispielsweise sehr gerne Postkarten für die unterschiedlichsten Aktivitäten rund um kreatives und konstruktives Arbeiten im und am Team. Beispiele gefällig?

Urlaubserinnerungen In Warmups oder Kennenlernrunden sind Postkarten ein wunderbares Medium, um den Teilnehmenden über die oft vorhande Eintiegshürde zu helfen, wenn es darum geht, sich abseits von Dauer der Firmenzugehörigkeit oder vergangener Projekte vorzustellen. Die Postkarten werden dabei mit dem Motiv nach oben auf dem Boden verteilt und die Teilnehmenden dazu aufgefordert, sich eine Postkarte auszusuchen, die sie spontan mit einer schönen Urlaubserinnerung verbinden. Danach stellt jeder reihum „seine“ Urlaubsgeschichte vor und ist dadurch schon mittendrin im persönlichen Vorstellen und erzählen. Das kann natürlich auch mit beliebigen anderen Fragen kombiniert werden und führt meist zu dem einen oder anderen Lacher und ersten Gesprächen zwischen den Teilnehmenden.

Geschichten spinnen Speziell wenn es darum geht, die Teilnehmenden zum gegenseitigen Zuhören anzuregen kann obiges Setup leicht erweitert werden. Jetzt erzählt nicht jeder von „seiner“ Urlaubserinnerung sondern spinnt die Geschichte, die der Vorredner begonnen hat weiter. Wie oben nimmt sich dabei jeder Teilnehmende eine Karte – in diesem Fall gerne auch ohne vorher das Motiv gesehen zu haben – um sich dann vom Motiv spontan inspireren zu lassen. Startpunkt können beispielsweise Sätze sein wie „Als ich letzten Sonntag durch die Stadt geschlendert bin …“ oder auch „Wisst ihr was mit letzte Woche passiert ist? Also das war so …“. Je nach Gruppengrösse und verfügbare Zeit können auch mehrere Runden erzählt werden und jeder Teilnehmende erhält dabei mehrere Karten. Auch um das so wichtige „Auf den Ideen anderer aufbauen“ zu motivieren kann dieses Warmup sehr gut vor einem Brainstorming eingesetzt werden.

Blick zurück und voraus In Team- oder Projekt-Retrospektiven sind Postkarten wunderbare Helfer um die Teilnehmenden zu persönlichen Anmerkungen und Rückmeldungen zu inspirieren. Mögliche Fragestellungen können beispielsweise „Welches Motiv beschreibt am Besten, wie Du Dich derzeit fühlst?“, „Mit welchem Motiv verbindest Du den aktuellen Zustand des Projektes oder des Teams?“ oder auch „Welche Motiv zeigt für Dich wohin wir uns verändern sollten?“ sein. Die Teilnehmenden suchen sich dann die die für jeden Einzelnen passenden Karte(n) aus und stellen danach reihum vor, warum sie gerade diese Karte ausgewählt haben.

Ideenschmiede Während einem Brainstorming kommt man nach einer bestimmten Zeit oft an einen Punkt, in dem die „offensichtlichen“ Ideen alle genannt und auf Post-It´s festgehalten sind. Um jetzt nicht die Energie zu verlieren oder auch um die Teilnehmenden dazu zu motivieren „um die Ecke“ zu denken, sind Postkarten sehr nützliche Inspirationshilfen. Wieder nimmt sich jeder Teilnehmende ein Motiv – dieses Mal blind – und muss nun möglichst schnell und ohne viel Nachdenken Ideen finden, die mit dem gezeigten Motiv oder verbundenen Assoziationen zu tun haben. Dabei kann jeder Teilnehmende eine underschiedliche Karte nehmen. Das Team kann sich aber auch gemeinsam von jeweils einem Motiv inspirieren lassen. Und wer es ein wenig strukturierter mag, kann auch zuerst die 5-10 gefundenen Assoziationen an Whiteboard schreiben lassen um dann dafür jeweils passende Ideen zu suchen.

All diese kleinen Übungen können offensichtlich beliebig kombiniert und erweitert werden.

Bei den verwendeten Motiven sind der eigenen Kreativität keine Grenzen gesetzt. Meiner Meinung nach sollten die Motive aber eher „abstrakt“ und „mehrdeutig“ sein. Je nach Verwendungszweck sind auch eher „Gesichter und Menschen“, „Gegenstände“ oder „Landschaften und Natur“ sinnvoll. Es gibt diverse Kartensets im Handel – ich bin aber ein grosser Freund von eigenen Motiven und freue mich auf Reisen immer, wenn ich ein neues Motiv für die nächste Kartensammlung finde und festhalten kann. Unten ist das zweite Kartenset zu sehen, dass ich sehr gerne einsetze.

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„Ich kann nicht zeichnen“ – oder doch?

Visuelles Denken und Arbeiten ist ein wichtiger Bestandteil von Design Thinking.

Das aktuelle Berlindruck Magazin widmet dem visuellen Denken und Arbeiten die aktuelle Ausgabe, wobei das Thema darin aus den verschiedensten Blickwinkeln betrachtet wird.

Ich hatte das Vergnügen und die Ehre dazu beizutragen, indem ich mir ein paar Gedanken gemacht habe, wie Design Thinking visuelles Denken und Arbeit nicht nur erfordert sondert auch motiviert, anregt und dadurch hilft in den Arbeitsalltag zu integrieren.

Sei es bei Projektplanung, beim Teambuilding, bei Retrospektiven, beim Ideen finden oder Prototypen bauen. Ein Bild sagt meist mehr als 1000 Worte und daher freue ich mich Teil dieser visuel sehr gelungenen Ausgabe des Magazins zu sein.

Meinen Artikel gibt es ab Seite 20 und Johannes Meyer liefert danach gleich noch ein wenig ganz konkrete Inspiration fürs visuelle Arbeiten.

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Wo sind all die Jungwähler hin?

csm_academy_head_left_01_7e38853a95Wie können potentielle Erstwähler motivert werden, sich wieder mehr für Politik zu interessieren und letztendlich auch wählen zu gehen?

Diese Frage stand während dem Design Thinking Open Course am Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Berlin im Mittelpunkt, bei dem ich das Vergnügen hatte, ein fünf-köpfiges internationales und gut gemischtes Team zu coachen.

An  drei Tagen haben sich die insgesamt 35 Teilnehmenden zusammen mit ihren Coaches auf diese Fragestellung eingelassen, haben mit (Erst-) Wählern und Nichtwählern gesprochen, haben dabei viel gelernt, sich von der einen oder anderen Antwort überraschen und inspirieren lassen und zu guter Letzt anfassbare und testbare Prototypen „ihrer“ Lösungsidee(n) erzeugt, getestet, iteriert und letztendlich mit viel Energie, Begeisterung und Spass den anderen Teilnehmenden vorgestellt.

In Kombination mit energetisierenden und lustigen Warmups. ausreichend Möglichkeiten für gemeinsame Reflektion des Gelernten, viel Zeit fürs gegenseitigen Kennenlernen und Kontakte knüpfen und der wunderbaren Berliner (Spät-) Sommersonne waren das drei tolle lehrreiche, inspirierende und motivierende Tage in Berlin. Gerne wieder!

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