Film ab – Innovation an

In der letzten Woche hatte ich wieder einmal die Gelegenheit, beim drei-tägigen Open-Course der HPI Academy ein Team zu coachen.

Zusammen mit Johannes Meyer und weiteren Coaches wurde in insgesamt 6 Teams an der Fragestellung gearbeitert, ob und wie die gute alte Videothek eine Zukunft haben kann. Für mich als Filmfan und immer noch „analog“-Gucker eine besonders interessante Design Challenge.

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Bei den Interviews, die wir in der Fussgängerzone in Potsdam durchgeführt haben, wurde schnell klar, das für viele Menschen „Filme gucken“ viel mehr ist als „sich vom Fernseher beriesseln zu lassen“. Filme schaut man (und frau) im Kino oder auf jeden Fall auf DVD oder Blue-Ray. Und das Erlebnis steht dann im Vordergrund – sei es zusammen mit Freunden oder auch um die Freundin beim Date zu beeindrucken.

Warum nicht also genau dies im Umfeld einer Videothek ermöglichen? Die Videothek wird zum „Abenteuerkino“, in dem der Film in das passende Ambiente eingebettet wird. Freddy Krüger darf im perfekten „Horror-Raum“ aktiv werden, die Romanze mit Happy-End gibt es im Romantikraum mit Plüsch und der nächste Blockbuster wird im passenden Hollywood-Stil präsentiert.

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Die ersten Tests mit potentiellen  Nutzern am dritten Tag lieferten durchaus positives Feedback, sodass einer Umsetzung eigentlich nichts mehr im Wege stehen sollte. Mein persönlicher Plan B wird aber auf jeden Fall der gute alte Filmabend mit Freunden bei mir zuhause vorm Kamin sein, bei dem dann Filme gucken auch zum Erlebnis werden kann.

Last nut not least: Vielen Dank an Alphonse für einen sehr treffenden Kommentar zu Design Thinking: „Für mich ist das wie ein absichtsfreies Eintauchen in den Problemraum.“ – besser kann ich das auch nicht formulieren.

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Freie Fahrt für die Innovation

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Man kann Bücher über Design Thinking lesen. Man kann über Design Thinking reden und diskutieren. Man kann sicherlich auch wunderbar und lange über Design Thinking nachdenken. Den besten Zugang zum Thema Design Thinking bekommt man aber aus meiner Sicht indem man es tut.

Daher stand mein Workshop im Rahmen der attempto Innovations-Manufaktur (aim) in München unter dem Motto „Design Thinking erleben“.

Um den Worten Taten folgen zu lassen, war der unterhaltsame und inspirierende Nachmittag in Aschheim bei der attempto GmbH & Co. KG erfüllt vom Tun und Erleben. Die gut 20 Vertreter der sieben teilnehmenden Unternehmen aus dem Banken- und Versicherungsumfeld übten sich im Visualisieren, im Spaghetti-Türme bauen, im Erfinden von Geschichten und vor allem im Finden und Gestalten einer Innovation in einer Stunde. Angereichert mit Beispielen aus der Praxis sowie der nötigen Theorie an der richtigen Stelle konnten die Teilnehmenden einen sehr guten Einblick erhalten, wie Design Thinking „tut“, wie es sich anfühlt und wie Design Thinking helfen kann, Teams und Organisationen agiler, kreativer und innovativer zu machen.

Der Nachmittag hat mir viel Spass gemacht und da die A8 sowohl bei der Hin- als auch bei der Rückfahrt frei war, war das eine rundherum gelungene Veranstaltung.

Die Reise des Design-Helden

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Im Zuge des dritten dtcamp, das am letzten Wochenende im SAP AppHaus in Heidelberg stattgefunden hat, hattte ich zusammen mit Nina Trobisch das Vergnügen die Teilnehmenden  auf ein kleines Experiment einzuladen.

Nina und mich beschäftigt ja schon seit einiger Zeit die Frage, ob und wie Joseph Campell´s Monomythos und das davon abgeleitete Heldenprinzip mit Design Thinking kombiniert und ergänzt werden kann. Daher wollten wir diese Veranstaltung nutzen, diese Frage einmal mit den Design Thinkern vor Ort zu diskutieren.

Nach einer kurzen Einführung und Herleitung ins Heldenprinzip war jeder der Teilnehmenden aufgerufenn, sich einen Veränderungsprozess bzw. eine Situation bei dem Veränderung anstand ins Gedächtnis zu rufen: sei es aus dem persönlichen Umfeld, einem organisatorischen bzw. beruflichen Umfeld, sei es ein Film oder eben auch ein Design-Thinking-Workshop oder -Projekt.

Anhand des Heldenprinzip-Leporello wurden die Teilnehmenden  durch die einzelnen Schritte geführt, wobei in jedem Schritt Zeit für eine eigene Reflektion bezogen auf den gewählten Veränderungsprozess war. So konnte die Teilnehmenden in die Welt des Heldenprinzips eintauchen und mit den eigenen Erfahrungen verbinden.

Danach gab es Zeit um in Kleingruppen über Gemeinsamkeiten, Unterschiede und besonders prägnante Schritte zu sprechen und sich auszutauschen.

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Die abschliessende Reflektion in der Grossgruppe ergab spannende Diskussionen und Impulse, die wir sicherlich weiterverfolgen werden. Grundsätzlich haben sich dabei u.a. die folgenden Schwerpunkte gezeigt, in denen das Heldenprinzip und Design Thinking sich ergänzen könnten bzw. wie das Heldenprinzip den Design Thinker in seiner Arbeit unterstützen kann:

Den Ruf klären. Es gibt oft viele Gründe, warum der Eine oder die Andere beim Design Thinking mitmacht: Persönliche Motivation. Druck vom Chef. Neugierde. Langeweile. Konkrete inhaltliche Fragen. Um dieser Vielfalt das darin schlummernde Konfliktpotential gleich zu Beginn der Reise zu nehmen, sollte der „Ruf“ eines jeden einzelnen geklärt werden und eine gemeinsame Mission gefunden werden.

Den ganzen Menschen einbinden. Im Design Thinking sprechen wir bekanntermassen ja die linke und rechte Hirnhälfte an. Wie bekommen wir aber das Herz und Seele dazu? Denn kein (Design-) Held kommt ohne aus und braucht auf seinen Abenteuern Herz und Verstand.

Die Angst der Menschen vor Veränderung. Oft sind Design-Thinking-Aktivitäten Ausdruck für den Wunsch eines Unternehmen oder einer Organisation nach Veränderung hin zu mehr Innovation und Agilität. Doch wie dabei dem einzelnen Mitarbeiter mögliche Ängste nehmen und ihn einladen auf ein „Design-Abenteuer“ im vielleicht allzu „unbekannten Land“ der Innovation?

Der Design Thinking Coach als Mentor. Der Design Thinking Coach sollte Ratgeber und Unterstützer sein – nicht Besserwisser oder abgehobener Experte. Und er wird auch dem Design-Thinking-Team nicht die Arbeit abnehmen, es aber bei allen anstehenden Prüfungen mit Rat und Tat unterstützen. Welches Verständnis von Coaching können wir ableiten und lernen von all den allseits bekannten Mentoren?

Nachhaltige Implementierung von Design Thinking. Was braucht es um Design Thinking nachhaltig in einer Firma oder Organisation zu implementieren? Wie können die konkreten Inhalte aber auch die persönliche Begeisterung und Motivation der Teilnehmende auch nach dem Ende konkreter Design-Thinking-Workshops oder –Projekte nachhaltig überleben? Wie kann der Design-Held „Meister zweier Welten“ werden?

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Mehr Fragen also als Antworten. Ich lasse mich überraschen, wohin uns die Reise des Design-Helden noch führen wird und welche Prüfungen zu bestehen sind.

Es werde Licht!

Ein weiteres wunderbares gefilmtes Dokument von dem, was ich so mache gerade. Dieses Mal mit Bettina Michl und Robin Mehra von der tiefenschärfe, mit denen ich bei Zumtobel, einem der Weltmarktführer in Sachen „Licht“, in einem mehrtägigen Workshop in Österreich aktiv sein durfte.

 Ab Minute 3:10 kann jeder sehen und hören, dass Bewegung beim Ideen finden förderlich ist und ich mich eben nicht mit 10 Ideen zufrieden gebe.

„Haben Sie mal einen Euro?“

Letzte Woche hatte ich wieder einmal das Vergnügen, im Rahmen des dreitägigen Open Courses der HPI Academy eines der insgesamt 6 Teams zu coachen.“Nr.5 lebt“ war „mein“ Team Nummer 5 und wie immer waren die Teilnehmenden aus unterschiedlichesten Branchen, was dem so oft zitierten „interdisziplinären“ Team natürlich sehr gut getan hat.

Nach einem sehr intensiven und konstruktiven Vorbereitungstag am Dienstag, ging es ab Donnerstag mit über 30 Teilnehmenden an die dieses Mal gewählte Fragestellung: wie können innovative Spendenerlebnisse fernab von Sammelbüchse, Überweisungsformulare und dem Euro für den Bettler um die Ecke aussehen.

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Gewohnt (Ergebnis-) offen und kreativ wurde an drei Tagen das vorgegebene Themenfeld erforscht (u.a. bei vielen Interviews in der wunderschönen Fusfängerzone in Potsdam) und darauf aufbauend erste Lösungsansätze gefunden, prototypisch umgesetzt und dann gleich vor Ort getestet. Spannend auch zu sehen, dass nicht nur die „typischen“ Spendengeber im Fokus standen, sondern dass mehrere Teams auch die eigentlichen Spendenempfänger zum Spendengeber machen wollen. Um diese u.a. wieder mehr in Kontakt mit anderen Menschen zu bringen.

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Alles in allem wieder 3 spannende Tage in Potsdam, die dieses Mal durch sommerliches Arbeiten im wunderschönen Garten vor dem eigentlichen Workshopraum umso angenehmer waren. Sehr gerne wieder!