Die Reise des Design-Helden

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Im Zuge des dritten dtcamp, das am letzten Wochenende im SAP AppHaus in Heidelberg stattgefunden hat, hattte ich zusammen mit Nina Trobisch das Vergnügen die Teilnehmenden  auf ein kleines Experiment einzuladen.

Nina und mich beschäftigt ja schon seit einiger Zeit die Frage, ob und wie Joseph Campell´s Monomythos und das davon abgeleitete Heldenprinzip mit Design Thinking kombiniert und ergänzt werden kann. Daher wollten wir diese Veranstaltung nutzen, diese Frage einmal mit den Design Thinkern vor Ort zu diskutieren.

Nach einer kurzen Einführung und Herleitung ins Heldenprinzip war jeder der Teilnehmenden aufgerufenn, sich einen Veränderungsprozess bzw. eine Situation bei dem Veränderung anstand ins Gedächtnis zu rufen: sei es aus dem persönlichen Umfeld, einem organisatorischen bzw. beruflichen Umfeld, sei es ein Film oder eben auch ein Design-Thinking-Workshop oder -Projekt.

Anhand des Heldenprinzip-Leporello wurden die Teilnehmenden  durch die einzelnen Schritte geführt, wobei in jedem Schritt Zeit für eine eigene Reflektion bezogen auf den gewählten Veränderungsprozess war. So konnte die Teilnehmenden in die Welt des Heldenprinzips eintauchen und mit den eigenen Erfahrungen verbinden.

Danach gab es Zeit um in Kleingruppen über Gemeinsamkeiten, Unterschiede und besonders prägnante Schritte zu sprechen und sich auszutauschen.

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Die abschliessende Reflektion in der Grossgruppe ergab spannende Diskussionen und Impulse, die wir sicherlich weiterverfolgen werden. Grundsätzlich haben sich dabei u.a. die folgenden Schwerpunkte gezeigt, in denen das Heldenprinzip und Design Thinking sich ergänzen könnten bzw. wie das Heldenprinzip den Design Thinker in seiner Arbeit unterstützen kann:

Den Ruf klären. Es gibt oft viele Gründe, warum der Eine oder die Andere beim Design Thinking mitmacht: Persönliche Motivation. Druck vom Chef. Neugierde. Langeweile. Konkrete inhaltliche Fragen. Um dieser Vielfalt das darin schlummernde Konfliktpotential gleich zu Beginn der Reise zu nehmen, sollte der „Ruf“ eines jeden einzelnen geklärt werden und eine gemeinsame Mission gefunden werden.

Den ganzen Menschen einbinden. Im Design Thinking sprechen wir bekanntermassen ja die linke und rechte Hirnhälfte an. Wie bekommen wir aber das Herz und Seele dazu? Denn kein (Design-) Held kommt ohne aus und braucht auf seinen Abenteuern Herz und Verstand.

Die Angst der Menschen vor Veränderung. Oft sind Design-Thinking-Aktivitäten Ausdruck für den Wunsch eines Unternehmen oder einer Organisation nach Veränderung hin zu mehr Innovation und Agilität. Doch wie dabei dem einzelnen Mitarbeiter mögliche Ängste nehmen und ihn einladen auf ein „Design-Abenteuer“ im vielleicht allzu „unbekannten Land“ der Innovation?

Der Design Thinking Coach als Mentor. Der Design Thinking Coach sollte Ratgeber und Unterstützer sein – nicht Besserwisser oder abgehobener Experte. Und er wird auch dem Design-Thinking-Team nicht die Arbeit abnehmen, es aber bei allen anstehenden Prüfungen mit Rat und Tat unterstützen. Welches Verständnis von Coaching können wir ableiten und lernen von all den allseits bekannten Mentoren?

Nachhaltige Implementierung von Design Thinking. Was braucht es um Design Thinking nachhaltig in einer Firma oder Organisation zu implementieren? Wie können die konkreten Inhalte aber auch die persönliche Begeisterung und Motivation der Teilnehmende auch nach dem Ende konkreter Design-Thinking-Workshops oder –Projekte nachhaltig überleben? Wie kann der Design-Held „Meister zweier Welten“ werden?

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Mehr Fragen also als Antworten. Ich lasse mich überraschen, wohin uns die Reise des Design-Helden noch führen wird und welche Prüfungen zu bestehen sind.

Es werde Licht!

Ein weiteres wunderbares gefilmtes Dokument von dem, was ich so mache gerade. Dieses Mal mit Bettina Michl und Robin Mehra von der tiefenschärfe, mit denen ich bei Zumtobel, einem der Weltmarktführer in Sachen „Licht“, in einem mehrtägigen Workshop in Österreich aktiv sein durfte.

 Ab Minute 3:10 kann jeder sehen und hören, dass Bewegung beim Ideen finden förderlich ist und ich mich eben nicht mit 10 Ideen zufrieden gebe.

„Haben Sie mal einen Euro?“

Letzte Woche hatte ich wieder einmal das Vergnügen, im Rahmen des dreitägigen Open Courses der HPI Academy eines der insgesamt 6 Teams zu coachen.“Nr.5 lebt“ war „mein“ Team Nummer 5 und wie immer waren die Teilnehmenden aus unterschiedlichesten Branchen, was dem so oft zitierten „interdisziplinären“ Team natürlich sehr gut getan hat.

Nach einem sehr intensiven und konstruktiven Vorbereitungstag am Dienstag, ging es ab Donnerstag mit über 30 Teilnehmenden an die dieses Mal gewählte Fragestellung: wie können innovative Spendenerlebnisse fernab von Sammelbüchse, Überweisungsformulare und dem Euro für den Bettler um die Ecke aussehen.

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Gewohnt (Ergebnis-) offen und kreativ wurde an drei Tagen das vorgegebene Themenfeld erforscht (u.a. bei vielen Interviews in der wunderschönen Fusfängerzone in Potsdam) und darauf aufbauend erste Lösungsansätze gefunden, prototypisch umgesetzt und dann gleich vor Ort getestet. Spannend auch zu sehen, dass nicht nur die „typischen“ Spendengeber im Fokus standen, sondern dass mehrere Teams auch die eigentlichen Spendenempfänger zum Spendengeber machen wollen. Um diese u.a. wieder mehr in Kontakt mit anderen Menschen zu bringen.

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Alles in allem wieder 3 spannende Tage in Potsdam, die dieses Mal durch sommerliches Arbeiten im wunderschönen Garten vor dem eigentlichen Workshopraum umso angenehmer waren. Sehr gerne wieder!

Erzähl uns doch was über Dich

Gerade zu Beginn eines Workshop, bei dem sich viele Teilnehmenden gerade erst kennenlernen, ist es wichtig, eine entspannte und offene Atmosphäre zu erzeugen. Neben zahlreichen Warmups hilft dabei auch eine inspirierende und „andere“ Vorstellungsrunde.

Ich mache immer sehr gute Erfahrungen mit der Einladung, eine kleine Geschichte zu erzählen, die ein wenig „aus dem Rahmen“ fällt, und die abseits der Klassiker wie Betriebszugehörigkeit oder dem aktuellen Projekt liegt.

Die Verwendung von Bilder als Inspiration erweist sich dabei immer als sehr hilfreich und bei einer grossen Auswahl von Motiven, findet garaniert jeder die „passende“ Karte.

Wenn dann die Vorstellungsrunde viel länger dauert als geplant, weil über die eine oder andere Geschichte gelacht oder diskutiert wird, ist das ein gutes Zeichen, denn dann kommen die Teilnehmenden miteinander ins Gespräch und wachsen als Team zusammen.

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Wo sind all die Jungwähler hin?

csm_academy_head_left_01_7e38853a95Wie können potentielle Erstwähler motivert werden, sich wieder mehr für Politik zu interessieren und letztendlich auch wählen zu gehen?

Diese Frage stand während dem Design Thinking Open Course am Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Berlin im Mittelpunkt, bei dem ich das Vergnügen hatte, ein fünf-köpfiges internationales und gut gemischtes Team zu coachen.

An  drei Tagen haben sich die insgesamt 35 Teilnehmenden zusammen mit ihren Coaches auf diese Fragestellung eingelassen, haben mit (Erst-) Wählern und Nichtwählern gesprochen, haben dabei viel gelernt, sich von der einen oder anderen Antwort überraschen und inspirieren lassen und zu guter Letzt anfassbare und testbare Prototypen „ihrer“ Lösungsidee(n) erzeugt, getestet, iteriert und letztendlich mit viel Energie, Begeisterung und Spass den anderen Teilnehmenden vorgestellt.

In Kombination mit energetisierenden und lustigen Warmups. ausreichend Möglichkeiten für gemeinsame Reflektion des Gelernten, viel Zeit fürs gegenseitigen Kennenlernen und Kontakte knüpfen und der wunderbaren Berliner (Spät-) Sommersonne waren das drei tolle lehrreiche, inspirierende und motivierende Tage in Berlin. Gerne wieder!

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